Ein Sieg fehlt Juve-Legende Gianluigi Buffon, um sich unsterblich zu machen – stünde da auf der Gegenseite bloss nicht Cristiano Ronaldo.

Andere wären längst zurückgetreten. Gianluigi Buffon (39) hat in seiner Karriere mehr erreicht als die meisten anderen Profis. Weltmeister, achtfacher italienischer Meister, vierfacher Cupsieger, Uefacup-Sieger (1999 mit Parma). Aber in seiner Vitrine fehlt noch diese eine Auszeichnung: Die Champions-League.

Vor zwei Jahren musste Buffon zuschauen, wie sich Messi, Neymar und Co. krönen liessen. Juve hatte nach aufopferndem Kampf in Berlin mit 1:3 verloren. Der damals 37-jährige Buffon sagte danach trotzig: «So beende ich meine Karriere nicht.»

Nun also bietet sich ihm die womöglich letzte Möglichkeit, den einzigen Titel zu gewinnen, der ihm fehlt. Nur drei Gegentore hat Buffon in 11 Champions-League-Spielen in dieser Saison kassiert. Ein Rekord für die Ewigkeit. Aber ausgerechnet gegen Reals Superstar Cristiano Ronaldo hat Buffon eine negative Bilanz: Fünfmal standen sich die beiden auf Klubebene gegenüber. Jedes Mal hat Cristiano getroffen.

Und auch dieses Mal gibt sich Ronaldo kampfbereit: «Wir sind überzeugt, dass wir Juventus schlagen können», sagt der Superstar zu «Premium Sport». Und weiter: «Natürlich wissen wir, dass uns ein starkes Team gegenüber steht. Deshalb hoffe ich, dass Real nur wenige Fehler zulassen wird und dass Buffon und die Juve-Verteidigung ein mieses Spiel erwischen werden.»

Anders als beim Portugiesen, der selbst in der Heimat nicht unumstritten ist, fliegen «Gigi» in Italien alle Herzen zu. Das liegt auch daran, dass Buffon trotz aller Titel bodenständig geblieben ist. Als Juve nach dem Wettskandal 2006 zwangsweise in die Serie B relegiert wurde, blieb Buffon dem Klub treu.

Als Nachwuchsspieler kämpfte Gigi gegen Übergewicht, weil er so gerne Mortadellabrote und Gummibärchen ass. Später verlochte er 20 Millionen, als er beim serbelnden Textilunternehmen «Zucchi» einstieg. Buffon: «Ich habe zwar viel Geld verloren, aber keinen der 1200 Mitarbeiter entlassen.» So etwas schätzen sie in Italien.

Ob in Mailand, Napoli oder in Rom. Am Samstag stehen für einmal alle Tifosi hinter Juve. Die «Gazzetta dello Sport» spricht den Menschen aus dem Herzen: «Der König hätte diese Krone verdient.» Cristiano Ronaldo aber will diese Krönung natürlich verhindern.